Demnach verlief diese EM für Österreich sehr erfolgreich.
Unsere Sportler/innen erbeuteten 8 der 18 Medaillen - davon 4 der 6 Goldmedaillen.
Scheffelten die Herren 2xGold und 1xBronze wurden sie von den Damen noch um 2 Silberne übertroffen.
Die Austrian-Ladies konnten den Mannschafts-EM-Titel gewinnen, im Ziel-Einzel gar einen Triple-Sieg landen und kamen mit der Ziel-Mannschaft auf Rang 2.
Im Herren-Lager war Mannschafts-Bronze doch ein wenig mager, dafür sackte Andi Guttenberger im Ziel-Einzel und mit der Ziel-Mannschaft wieder zwei Goldene ein.
Mit den beiden weiteren EM-Titeln in seiner schon ansehnlichen Sammlung (1xWM + ca.8xEM) müßte unser Parade-Stocksportler aus Gramastetten auch der erfolgreichste EM-Teilnehmer geworden sein.
Je einen EM-Titel holten sich Bettina Eckerstorfer (St.Peter/Wbg.) und Doris Gahleitner (St.Veit/Mkr.) im Damen-Mannschaftsspiel sowie Markus Reiter (Walding) mit der Herren-Ziel-Mannschaft.
Zwei weitere EM-Silbermedaillen konnte Erika Augustin (Marchtrenk) ihrer Trophäen-Kollektion hinzufügen.
Somit erreichten alle OÖ-Teilnehmer/innen zumindest Gold oder Silber.

16.3.2001:
Nachdem Sabine's Schilderung anscheinend soviel Brisanz enthält, daß bereits unmittelbar
nach Erscheinen eine rege Diskussion darum in Gang kam habe ich mich natürlich auch nach
weiteren Meinungen umgeschaut/-hört.
Es ist ja auf keinen Fall so, daß ich den Sport madig machen möchte - das wäre auch
widersinnig tausende Stunden gratis zu investieren um mir dann selbst ein Bein zu stellen -
das muß aber auch nicht heißen vor lauter Selbstbeweihräucherung ganz benebelt
die Augen und Ohren zu verschließen.

So wurde mir von Andi Guttenberger und von Kurt Wernbacher - beides für mich auch
glaubwürdige Personen, die ja ebenfalls live dabei waren - die Darstellung als weitgehend zutreffend bestätigt.

Abgesehen davon, daß es mich sehr freut, endlich mal ein wenig Bewegung in die bisher
etwas bequeme Stocksport-Gemeinde gebracht zu haben, war ich doch überrascht, als sich
National-Spielerin Bettina Eckerstorfer unüberhörbar erzürnt zu Wort meldete und eine
sofortige Korrektur anregte:
Bettina Eckerstorfer, 16.3.2001:
Nach ihrer Darstellung waren nur 9 Damen-Teams am Start,
erstmals übrigens die Teilnehmerinnen aus Rußland.
Die Visualisierung der Spielstände pro Bahn gelang für die Zuseher nicht optimal,
da zu wenig Bedienpersonal vorhanden war, meist nur 5 Kehren angezeigt wurden
und daher der Spielausgang fürs Publikum sehr oft unklar blieb.
Fernsehen war zwar auffallend und störend (Interviews und Aufnahmen in der
Konzentrationsphase direkt vor bedeutendem Spiel) präsent, von ihr im TV gesehen
wurden aber nur eine volksmusikuntermalte weinende Spielerin und einige
Herren-Interviews aber weniger sportspezifische Ausführungen.
In der Presse wurde auch eher über pilzförmige Sportgeräte und übers Eis
fliegende Stöcke berichtet.
Aus ihrer Sicht jedoch weitaus zu hart ist die Kritk an der Leistung des
Herren-Teams, das in den Vorrunden gut spielte und lediglich im Halbfinale
etwas einbrach.
Das deutsche Herren-Team hatte sogar Glück im Finale, daß die
Italiener den Nachschuß vergaben.
Ebenfalls unrichtig sei, beim Damen-Finale die Falsch-Meß-Affäre als Knackpunkt
hochzuspielen - Bettina ist der Meinung, das Finale wäre auch sonst klar
an die Österreicherinnen gegangen.
Von schwachen Damen-Leistungen würde sie auch nicht unbedingt sprechen
und die Schweizerinnen haben zu viele Nachschüsse vergeben.

Ebenfalls eine Kritik am Beitrag Sabine Aichinger's kam von
Monika Limberger, St.Veit/Mkr, 16.3.2001:
Ich bin über den Bericht von Frau Sabine Aichinger sehr enttäuscht. Wenn die Vertreter Österreichs bei der EM wirklich so schlechte Leitungen gebracht haben, frage ich mich warum die Damenmannschaft dann EM-Meister wurde,wenn doch die Schweizer anscheinend lt. Bericht ein traumhaftes Spiel boten (daher sicher auch nur der dritte Rang). Die Fehlentscheidung des Schiedsrichters hätte Österreich genauso treffen können. Außerdem gehört ja, wie wir alle wissen zu jedem Spiel ein bißchen Glück. Bei diesem Bericht über die EM-Leistungen könnte man glauben,Frau Aichinger ist nicht begeistert und keineswegs erfreut, dass die Damen den EM-Titel nach Österreich gebracht haben.

13.3.2001:
Dankenswerterweise hat Sabine Aichinger, die privat vor Ort war,
ihre Eindrücke übermittelt, die nachstehend auszugsweise wiedergegeben werden:
(Da zu diesem Artikel gerüchteweise bereits Proteste von offizieller Seite
aufgetaucht sein sollen ein Hinweis:
Dies ist die Meinung eines anwesenden Zusehers !
Sollten hiezu auch andere Sichtweisen bestehen bin ich natürlich
gerne bereit auch diese hier einzufügen.)

13 Nationen bei den Herren und 10 Nationen bei den Damen waren am Start.
Organisation bzw. Durchführung war OK, etwas enttäuschend die wenigen Zuseher - ev. max 300 am Finaltag.
Trotz kostenlosem Eintritt war die Halle beim Ziel-Finale fast leer.
Ebenfalls ein Manko: keine Ergebnislisten für Zuseher.
Fernsehen+Presse waren anwesend (ZDF+swr3), gute Artikel in den deutschen Zeitungen - hauptsächlich natürlich über die deutschen Aktiven.

Zum Sportlichen:
Das Österr.Herrenteam war (zumindest im Halbfinale) kurz gesagt eine Katastrophe, schwache unbeständige Leistungen aller Spieler brachten eine deutliche Niederlage im Halbfinale gegen Italien.
Die Europameister aus Deutschland waren eine Klasse für sich - Italien wurde auf Rang 2 verwiesen.
Österreich holte Bronze gegen Slowenien.

Bei den Damen ein glücklich gewonnener EM-Titel.
Österreich lag nach Vor- und Rückrunde auf Rang 2, besiegte im Halbfinale die Italienerinnen - während sich Deutschland in 3 Spielen gegen die Schweiz durchsetzte.
Finale GER : AUT - ein glücklicher Sieg in 2 Spielen, wobei es beim 2.Spiel eine klare Schiedsrichter-Fehlentscheidung - falsch gemessen - gab.
Es kam fast zum Abbruch des Spieles, wilde Tumulte der Zuseher - in der 4.Kehre hätten die Deutschen eine 7 schreiben können - aufgrund des Meßfehlers waren's dann aber nur 5.
Dadurch ganz aus dem Häuschen gingen die beiden letzten Kehren und der EM-Titel an Österreich.
Insgesamt aber eher schwache Damen-Leistungen - eigentlich überraschte nur die Schweiz positiv.

Erfreulicher unsere Ziel-Spezialist/inn/en:
Bei den Damen ein 3-fach-Sieg der Österreicherinnen durch Kögler/Vbg, Augustin/OÖ und Denifl/Vbg.
Nach der Vorrunde lag Augustin noch 5 Punkte in Führung - am Ende fehlten aber 11 Zähler auf die Spitze.
Bei den Herren startete Andi Guttenberger mit 294 Vorrunden-Punkten aus der Pole-Position, brachte im 1.DG nur 129 zustande, bewies aber Nervenstärke und schloß mit einem 165-er-DG ab.
Das war der EM-Titel sogar mit 22 Punkten Vorsprung auf ?GER und ?ITA, die punktegleich - durch die Wertung der 4.Bahn auf die Ränge 2+3 kamen.
Markus Reiter verbesserte sich vom 8. auf den 5.Rang.